2009/02/28

im oktober geboren.


eigentlich glaube ich nicht an horoskope. doch als ich heute, stunden später, meine gedanken von gestern in der freitagausgabe irgendeiner gratis-zeitung lesen konnte und später noch in einem überteurerten modeheftchen, zweifelte ich zwar immer noch an der glaubwürdigkeit dieser zukunftsprognosen, aber nicht mehr an meinem schlechten gewissen. um eine gute tat vollbracht zu haben: eine weitere gute band aus dem land der modeketten, schönen menschen und das resultat wenn sich letzteres genannten mit so etwas wie musik und meitli-gekreische paart: mando diao. hier der link zu einer musikalischen besseren welt mit der zukunftsprognose, dass es auf meinem ipod das nächste jahr noch genug platz haben wird.



horoskope: 1
meine rechtschreibung: 2
die band: 7

2009/02/26

"great expectations"

ich, zartbesaitete schönschreiberin, besuche eigentlich lieber herzzerreissende konzerte von nachdenklichen bands. sie stehen manchmal mit dem rücken zum publikum, schauen selten zum ihm und wenn, dann haben sie einen blick drauf, der sogar eingefleischte high school musical-fans und dauerfrohnaturen in tiefste trauer zerren würde. oder aber, ich besuche konzerte von bands, die meine miesepetrigkeit für die dauer eines sets in eine unbequeme ecke drängen, und diese erst nach einigen schönen stunden der euphorie wieder freilassen. nein, eigentlich kann man mein häufiges rumstehen an irgendwelchen liveshows schlecht so verallgemeinern, aber eines ist sicher: punkrockkonzerte gehören nicht unbedingt zu meinem wochenplan. wenn dann aber eine band wie the gaslight anthem (ja, es wird hier nicht verlinkt, die ode muss klipp und klar sein) im monatsprogramm des zürcher "der sound ist phänomenal!"-klub auftaucht, dann kann man unter keinen umständen kaltherzig nein sagen. die zwei oben genannten kriterien wurden von dieser band aufs mal erfüllt, gepaart mit einem unglaublich gewitzten charme. da verzieh man auch die vorbandwahl (blink182-verschnitt + rumheulender informatikerverschnitt mit gitarre). wenn man ein wenig beschwipst den saal verlässt und auf dem nachhauseweg auf dem ipod hastig die musik der eben gesehenen band sucht, ist irgendetwas verdammt gut gelaufen.

die band: 8 punkte
die band live: 9 punkte
der klub: 8 punkte
die dortigen bierpreise: 3 punkte

2009/02/25

"DON'T DIE WONDERING "

bis diese band den weg auf meinen ipod gefunden hat, widmete ihr unsere lieblingseite in musikalischer hinsicht bereits einen bericht. jetzt weiss ich, dass sie im vergangenen monat im zürich einen auftritt hatten, den ich wegen meiner unkenntnis verpasst habe. weil das duo bereits auf der verlinkten seite gelobt wird, verzichte ich auf nette worte und gebe mich wieder dem vergnügen meines alltags hin.

die band: 8
die andere internetseite: 10

2009/02/24

miss verständnis



früher wollte ich ihre krone, ihre kleider und vor allem: ihren titel. heute wollte ich nur noch ihre schuhe. bis ich im laden stand, sich die musik von meinen kopfhörer mit der vom laden vermischte und ich meine füsse in diesen hässlichen, blauen stiefelchen im spiegelbild erblickte. fluchtartig verliess den laden und liess mich ein geschäft weiter von einer herzigen verkäuferin beraten. sie zupfte an mir herum und schlussendlich war ich so eingeschüchtert, dass ich in der kabine blieb und alles kaufte.


miss schweiz: 3

die schuhe: 2

verkäuferinnen: 1

die dinge, die ich gekauft habe: 10

2009/02/22

fragen über fragen

liebe schönschreiberin, man fragt menschen nicht ob sie an ein konzert kommen wollen, wenn man direkt davor steht. es gibt nämlich dumme menschen mit schlechtem musikgeschmack, wenig geld oder eine gelungene mischung davon, die auf diese frage wirklich mit nein antworten. entweder, weil sie den befehl in der frage nicht gehört haben oder weil wirklich die dreistheit besitzen, konzerte zu verpassen oder uns einen wunsch auszuschlagen. natürlich kann ich die frage durchaus verstehen, denn wahrscheinlich gehört es zur entwicklung von jeden menschen, diese einmal im leben zu stellen. ich, dumm und naiv, dachte, dass ich auf diese frage locker gestellt wohl die gewünschte antwort kriegen werde. es war sommer und mein körper war von dem glücksgefühl so überwältigt, bald eine tolle band zu sehen, dass ich meine jammernde begleitung zwar wahrgenommen habe, aber nicht sonderlich beachtete. nach einer reise ans ende der welt standen wir vor der kasse und ich fühlte mich als unendlich guter mensch als ich sagte: wenn es dir zu teuer ist, dann musst du nicht kommen. als ich mich umdrehte, war die begleitung weg. ich stand dort, alleine, mit weniger geld, aber reich an erfahrung. beispielsweise, dass open airs an der eth eher blöd sind und dass keine antwort manchmal mehr aussagt als tausend worte.

diese form von fragen: 10 punkte
wenn sie die mitmenschen nicht erkennen: 1 punkte
open airs im allgemeinen: 8 punkte
dieses open air: 2 punkte
die band: 4 punkte
altes zeug hier aufwärmen: 9 punkte

son, ambulance.

während die andere hälfte der schönschreiberin drüben in der doppel-a stadt womöglich gestern versuchte, es auf den letzten zug zu schaffen, verbrachte die unterzeichnende hälfte den tag unter höchster nervenbeanspruchung. keine prüfung, keine zu meisternde aufgabe wird je so ermüdend sein, wie eine austauschschülerin, die aus der fremdsprachigen pampa mit einem bachelor in deutscher linguistik im sack in die grosse, kleine stadt kommt. und trotzdem kein bier bestellen, keine zigaretten kaufen und keine antwort auf ein auf säuberstem hochdeutsch ausgesprochenes "hätten sie gerne eine tasche?" geben kann. nicht nur kommt man sich auf einmal extrem selbständig vor, sondern auch ein wenig verarscht von der dortigen hochschule, die eine solche katastrophe zulässt. aber da mich solcher schmarrn im tiefsten inneren doch relativ kalt lässt, versuchte ich einfach den tag zu überstehen, mir ein möglichst entlastendes programm auszudenken, um heil davonzukommen. da dachte ich mir, wäre ein besuch in die bar, die bedauerlicherweise immer vollgestopft mit bekanntschaften ist, schon einmal ein guter anfang, um zu verdrängen, dass ich die skandalöse party (ebenfalls voller bekanntschaften) verpassen werde. auf der insel angelangt, hörte ich schon mal mir bekannte musik. ich schaute mir die eingangstür an, und mich traf es wie eine vase direkt aus dem vierzehnten stock. die band aus herzensstadt omaha spielt ausgerechnet heute hier? echt jetzt? wieso wusste ich das nicht mehr und wollen die mich hier vielleicht nur verarschen? ich kramte schon mal meine brieftasche hervor und fragte (natürlich absolut rhetorisch), ob es in ordnung ist, wenn wir uns jetzt das konzert angucken gehen. diese ausgeburt der unverschämtheit wagte es doch tatsächlich, mit einem trockenen nein zu antworten. nein? was, nein? "bist du sicher? ist eine nette band. überhaupt nicht laut." all das nützte nichts, denn sie lief plakativ desinteressiert von mir weg. mit dem wunsch, sie in den fluss zu schmeissen, lief ich ihr nach. und verfluchte, ja, wieder einmal, alles.

austauschschüler: 7 punkte
austauschschüler, die man selber betreuen muss: 3 punkte
partys verpassen: 4 punkte
konzerte verpassen: 1 punkt

2009/02/18

kino


am samstagabend war ich kino. meine begleitung kreischte die ganze zeit "huere pinlich" während ich mein natel unter dem sitz suchte. der film zeigt nur das was wir alle wissen: scarlett johansson ist wahnsinnig üppig, ben affleck ein schlechter schauspieler und freundinnen lügen für unseren und ihren seelenfrieden gerne ein bisschen. aber immerhin wissen das jetzt sogar die kinobesucherinnen, die vorhin die unglaubwürdigen und ungewünschten erklärungsversuche von ihren weiblichen mitmenschen geglaubt haben. was der film für einen einfluss auf das nächste treffen mit meiner kreischenden begleitung und ihrem dauerthema haben wird, steht noch in den sternen.
übrigens spielte die blonde eine sängerin. als hätte sie mit ihrem debüt-album nicht schon genug schaden angerichtet. aber auch wenn sich andere in diesem blog zurecht über schöne sängerinnen aufregen, ausnahmen gibt es. beispielsweise mickey green. nicht weltklasse musik, aber dafür sieht sie auf den cover der musikzeitschriften besser aus als britney spears oder peaches.
der film: 3 punkte
natel suchen im kino: 1 punkt
scarlett johanssons po in leinwandformat: 1 punkt
kinobesuche im allgemeinen: 1

2009/02/17

the real good ones

musik war schon immer eng verbunden und umschlungen mit mode, trends und irgendwelchen klamotten. die für mich leider weiterhin allerhöchstens hübsche, aber weiter unbedeutende stofffetzen bleiben werden. vielleicht, weil ich schon immer viel mehr mit musik als mit stoff jeglicher art anfangen konnte, geht mir die ganze verbindung oft ein wenig auf die nerven; vor allem, wenn die individuellen prioritäten vertauscht werden: musiker, die mode machen. models, die musik machen. vermeintliche musikfans, die mehr auf klamotten, als auf gitarren und deren erzeugnis achten. so beobachte ich immer öfters, wie sympathisch ich interpreten finde, die einerseits nicht die musik, die sie machen, mit uniformierung zu widerspiegeln versuchen, oder es aber andererseits ganz ungezwungen und unabsichtlich tun.
so zeige ich grundsätzlich auch nicht besonders viel verständnis für neu-rockerbräute, besonders, wenn sie für mich so irrelevant sind, wie die steuererklärung des fragwürdigen dönerbudentyps gegenüber. wenn sie dann aber sogar auf fanseiten einer sehr soliden band vorkommen, nur weil sie mit einem bandmitglied schlafen, frage ich mich ein bisschen, wo das genau hinführen soll. im netz erscheint ein foto des zweiten (weiblichen) bandmitglieds zusammen mit der muse ihres kumpels, und alle sensationsgeilen netzbewohner drehen vollkommen durch - die dachten nämlich alle, die beiden verhauen sich backstage blutig. beim exfreund der rockstarlette (sic!) ist mir das relativ schnuppe; denn der basiert sich mittlerweile auf die pfähler des nachsagens/gossips und scheint auch nicht besonders geneigt zu sein, sich den zweiten namen "exfreund" von der stirn wegputzen zu lassen. beim duo mit den fotoautomaten würde mir diese konsequenz schon ein bisschen das herz brechen. aber was solls. ich schreib ja noch darüber..

falsche prioritäten: 2 punkte
das model: 3 punkte
die band: 9 punkte
der exfreund: 3 punkte
sachen verlinken: 8 punkte

2009/02/16

schnee

Criticism As Inspiration


I saw in your bedroom
The drawers had been emptied
Looking for answers
But you won't admit it now
You don't need a reason
That's what you tell me
But I still don't buy it
Drink yourself silly
Night after night
It makes me feel so good
To always tell you when you're wrong
The big man that I am
To always have to put you down
Put you down
Then there's your girlfriend
She opens her legs and
Gives your life meaning
Is that what you love her for
The angels are always looking down
He's perfect with a frown
The bully always wins
It makes me feel so good
To always tell you when you're wrong
The big man that I am
To always have to put you down
Put you down
It makes me feel so good
To always tell you when you're wrong
The big man that I am
To always have to put you down
It makes me look so good
To always put you in your place
I can write it in a song
But never say it to your face
To your face


pedro the lion

seit freitagabend umgibt mich eine hartnäckige müdigkeit, die mich während dem tag gleichgültig gegenüber der welt und ihrem geschehen macht und in der nacht nicht schlafen lässt. während ich auf alle fünf minuten auf die uhr schaue und denke, dass ich im wachen zustand die begrenzte zeit in meinem leben viel besser ausnützen kann, höre ich commander venus. vielleicht nicht unbedingt die beste einschlafmusik, aber immerhin von conor oberst.

commander venus: 7 punkte
pedro. the lion: 8 punkte
dienstag mit schnee: 2 punkte
dienstag ohne schnee: ? (ausser bewertung)

dass der dumme pc alles in schrägschrift schreibt: 1

2009/02/14

sing along or hang yourself.

auch für ein wenig verstörte schulferienmacher war gestern abend in der grossstadt zumindest eines ganz klar - es ist verdammt nochmal freitagabend. eine der stilvollsten locations der sonst nicht so stilvollen stadt betretend, standen sie dort, angereiht wie hühner auf dem stängeli eines lifestylemagazins, oder wie verbrecher auf das urteil der geschmackspolizei wartend. sich von agglokindern mit allüren, türkisblauen hosen und ebensolchen schnürsenkeln in den haaren den abend vermiesen zu lassen, wäre mir doch ein wenig unangebracht erschienen. so versuchte ich auch die beiden indieservelatprominenten an der garderobe zu ignorieren, genauso wie sie das mit mir machten. auch diese hürde überstanden, begann inmitten all dieses sehen und gesehen werdens das, wofür ich eigentlich mit meinen schmuddelklamotten erschienen war. die erste band aus winterthur betrat die bühne ohne besonders viel zu sagen, was auch während des sets so blieb. das publikum behielt sicherheitsabstand, wippte mit dem fuss und klatschte dezent. ich als leidenschaftliche konzertrumsteherin und sicherheitsabständerin und fusswippende fand das gesamtpaket überraschenderweise gut. nicht mehr, aber vor allem nicht weniger. was man von der zweiten winterthurer truppe wohl nicht mehr so undifferenziert behaupten kann. musikalisch natürlich durch unmengen von gigs in scheisslöchern gefestigt, schlüpften sie gelassen aus dem backstagebereich, als würden sie am weihnachtsfest für die grosseltern blockflöte und keyboard spielen. nur schlüpften gleichzeitig noch mehr schrill gekleidete gleichaltrige aus ihren nischen, lenkten ab und irritierten. diese konnten nicht genug kriegen von den lächerlichen posen des frontmanns, von seinem lachsfarbenen hemd mit weissen punkten und der darunter hervorblitzenden haut. mit mir hatte es sich aber der vermeintliche, ähm, sunnyboy?, schon versaut. seine "gehts euchhhh guutt, tsürich?" und "diesr applaus ist för euchhh sälbbr" auf makellosem zürischnurre-hochdeutsch verursachten bei mir akuten brechreiz. und als er die "wundrhöbschn frauen im saal" dazu anspornte, bei seinen singalongs mitzumachen, war es um die meisten von ihnen geschehen. aber irgendwie zaubern mir "when i say hey, you say ho"-momente nur noch müde lächeln aufs gesicht. hm.

gelangweilte aber nicht langweilige vorbands: 8 punkte
mühsame aber leichtfüssige hauptacts: 6 punkte
mühsame und langweilige wochenendkids: 2 punkte

miss paralleluniversum

während die grossstadtgöre mit un- aber angezogenen menschen durch die nacht streifte, hinterliess ich spuren im schnee. ich habe ein loch im fuss und hätte gerne einen anderen namen. keinen biblischen, keinen kurzen, keinen ohne männliches gegenstück. ich würde auch gerne wie ein film von audrey hepburn heissen, wie dosenaprikosen oder eine stadt. paris zum beispiel. auf meinem schreibtisch steht ein kleiner eifelturm obwohl ich noch nie in dort war. gleich neben dem anmeldetalon für die theoretische autoprüfung und dem schmuck, den ich nie trage. mein zimmer ist ein schrein der ungelebten pläne. das schwedisch buch liegt jetzt im altpapier. jag hetter xy.






meine gitarre: 10
feriensouvenir: 1
ferienpläne im allgemeinen: 5
das buch: 8

2009/02/13

<1 ist wahre liebe: animal collective







montag bis freitag: animal collective - merriweather post pavilion. Ich glaube das reicht als begründung. Übrigens gibt es durchaus gespräche, für die es sich lohnt die musik abzustellen. diese woche war keines darunter. ich wundere mich darüber, dass menschen sich für dinge interessieren, die sie bereits vergessen haben. Aber wahrscheinlich setzte ich blöder bus-smalltalk mit geheucheltem interesse gleich. ich bin nicht beleidigt, ich würde nur lieber musik hören als dumme fragen zu beantworten. Vor allem wenn es schneit, meine haare nass sind und ich den bus verpasst habe. dann auf keinen fall. aber ich tue es dennoch, leicht verwundert über das seltsame zusammenspiel von gleichgültigkeit, oberflächlichkeit und kurzem interesse, das mir gilt. für drei minuten, bis die haltestelle erreicht ist und ich wieder meine ruhe habe.

das album: 9
öffentliche verkehrsmittel: 2

2009/02/12

taschenspiegel

in einer welt in dem man seine zustimmung durch anklicken von „gefällt mir“ ausdrücken kann, mangelt es an ernst zu nehmender kritik. der beginn des untergangs war wahrscheinlich schon diese bewertungssterne, vier oder fünf an der zahl, die unter jedem film zu finden sind und es dem faulen zeitgenossen ersparen den dazugehörigen bericht zu lesen. eigentlich sind die meisten kritiken sowieso vergleiche: mit bands, filme, menschen oder anderem bereits dagewesenen. richtige auseinandersetzung findet sowieso nicht mehr statt. blau bleibt blau, grün bleibt grün, egal ob hell oder dunkel. die welt erfindet in diesem jahrtausend nichts mehr neu und so ist es einfach, vermeidliche neuigkeiten mit vorhandenen zu messen. das problem sind nicht die vergleiche, sondern damit, wie der moderne mensch damit umgeht. entweder fühlen wir uns davon geschmeichelt oder beleidigt. ein mittelding gibt es nicht und wenn man dabei bedenkt, dass im tiefen inneren von uns allen die erkenntnis oder gewissheit schlummert, dass wir eigentlich ganz geil sind, so wie wir sind, nützt eigentlich kritik gar nichts. denn schneidet man bei der vergleichungskritik gut ab, denkt man, dass das ja klar war, weniger schmeichelhafte lässt auf das mangelnde können des kritikers schliessen. aber wenn man nur die sternchen zum bewerten braucht presst man alles in ein schema, reduziert es auf symbole die aus einzelnen dreiecke bestehen und ist sogar auch noch ganz zufrieden damit. die welt ist übersättigt an allem und so ist auch dieser blog nur eine weitere unnütze und ungelesene seite in den unendlichen weiten ders internet. Es versinkt zwischen den selbstsüchtigen bloggerinnen mit selbtdarstellungsdrang und den bloggenden austauschstudenten und wird kaum beachtet. zu recht.

bliebt nur die frage weshalb der mensch den drang halt alles zu bewerten. wir sollten die steinerschule zur staatsschule machen und nur noch sagen was uns gefällt. der rest wird sowieso übergangen.


Dieser blog: 2 die erkenntnis: 1 dass ich trotzdem hier noch zahlen hinschreibe: 10

2009/02/10

mach die augen auf, mach die augen auf.

ein durchschnittsmensch ist ganz oberflächlich betrachtet wohl ein individuum, das neben seinen pflichten, dies seien meist arbeit, schule oder arbeitssuche auch zweien bis dreien freizeitbeschäftigungen nachgeht. dieser durchschnittsmensch besitzt eine handvoll freunde (mehrere studien besagen, ein menschliches lebewesen könne gar nicht mehr wie zehn bis fünfzehn wahre freunde haben und erst recht nicht diese anzahl sprengen bei den menschen, mit denen er sich umgibt) mit denen er sich - je nach lebensstil - einige nächte um die ohren schlägt.
nun, dieser mensch - und achtung, jetzt kommt das erschreckende, brutale und gewaltvolle - verpennt ein drittel seines lebens. als mir vorhin fast die augen zufielen, riss ich sie paralisiert wieder auf, beim gedanken, dass ich als sechzigjährige frau bereits zwanzig jahre davon geschlummert haben werde. versteht mich nicht falsch, ich geniesse acht stunden tiefen schlaf meistens mehr, als eine gute mahlzeit oder einen guten film. ich wäre unglaublich gerne eine dieser langschläfer, die nach einer durchzechten samstagnacht direkt in den montag hineinschlafen können. unglaublich gerne würde ich aber auch an diese appellieren: fühlt ihr euch nicht ein bisschen hintergangen von eurer lieblingstätigkeit? mit sechzig werdet ihr nur zwei drittel eures lebens richtig gelebt haben - ausser ihr zählt fieberträume, etwa ein bis zwei jahre lang ins bett machen und - je nach glück - mehr oder weniger jahre des wichtige termine verschlafens zu euren besten momenten dazu.
weniger oberflächlich betrachtet ist also ein durchschnittsmensch ein wissendes, aber vergessendes und ignorierendes lebewesen. und zu einem drittel: ein pennendes.

schlafen: 8 punkte
statistiken wahrnehmen: 2 punkte

vergiss alles

mein niveau ist versunken. ich frage verkäuferinnen ernsthaft nach der schuhfarbe (braun, nicht schwarz) und klebe danach papier an wände. viel papier, viele wände, viel arbeit, wenig erfolg. oder ist irgendjemand von euch jemals an ein konzert oder party gegangen weil er das plakat in der unterführung von aarau gesehen hat? ebe. um meine alltagsprobleme zu lösen, reime ich mir gerade lebensweisheiten aus kino-trailer zusammen, ins kino gehe ich aber nie. erstens ist mir der minutenpreis von 0.17777 franken zu teuer, zweitens kommt nur müll und drittens kann ich mich nicht anderthalb stunden still sitzen, nicht reden und dabei irgendwelchen handlungen folgen. einen film anzuschauen bedeutet für mich zu warten bis er vorbei ist. aber es gibt ausnahmen. ich mag die teilweise unendlich erscheinenden filme von audrey hepburn. ich schaue mir gerne the dreamers und short cuts an. ich mag die fetten jahre sind vorbei und vergiss amerika. vor einer langen zeit hat jemand zu mir gesagt, dass man bei dieser aufzählung merkt, dass ich nicht viele filme kenne. wahrscheinlich hatte er recht.




dafür, dass ich die schuhe nicht gekauft habe: 10

reasons to be cheerful

meine lieben facebook-freunde. Es interessiert mich nicht, dass ihr wieder in die schule müsst, dass ihr heute ausgeht oder dass ihr einen plattenspieler wollt um eure jamarico-platten zu hören. besorgt euch im brocki einen für zehn franken. menschen hören es nicht gerne, wenn man ratschläge verteilt, vor allem ungefragt, aus diesem grund eine erfahrung aus meinem reichen schatz an wissen aufgrund von unüberlegten aktionen: plattenspieler und moderne stereoanlage haben einen generationenkonflikt, wenn man gleichzeitg cd und platte hören will. Glaubt mir, das jüngere wird unter rauch sein leben lassen. Aber einen plattenspieler hat durchaus seine vorteile. man kann nicht nur behaupten, dass die klangqualtität viiel besser ist, sondern kriegt im jamarico die grösseren einkaufstüten und muss nicht mit der tatsache leben, dass die lieblingscd in ein paar jahre das zeitliche gesegnet haben wird. die platten meiner vorfahren liegen immer noch in einem schrank. wirkliche musikalische errungenschaften hat es nicht darunter, ausser ian dury and the blockheads, der mal bekannt war, jetzt aber neben johnny cash und bob dylan eher ungehört ist. Auch ungehört aber in der gegenwart aktiv und mit sehr ähnlicher musik ist tim ten yen. Aber das ist wahrscheinlich nicht das was die jamarico-kundschaft hört.



Mein können bands zu vergleichen: 2
Jamarico-plattenauswahl 10
Verstaubter plattenspieler zu besitzen: 4

lebensqualität hoch zehn.

Sie haben ein durchschnittliches Gesundheitsrisiko. Setzten Sie sich Ziele zur Verbesserung Ihres Lebenswandels!

das sagt mir der gesundheitscheck rechts von diesen getippten zeichen. gnadenlos, aber immer noch mit einem einigermassen gewinnenden lächeln auf den virtuellen lippen, wie all diese gurus und motivationstrainer. dieser völlig irrelevante gesundheitstest will mein künftiges leben zu einer entwürdigenden mtvshow machen: tag eins - ich höre auf.
nüchtern betrachtet, aber, könnte mein www-madecoach recht haben. als kind eines strikten nichtraucherhaushalts lasse ich mich schon (für mich) beträchtliche drei bis vier mal wöchtenlich in irgendeiner kneipe verrauchen. der stress einer stadt mit knapp vierhunderttausend einwohnern ist bestimmt nicht lebensgefährlich, aber vermutlich höher als in einem bahnhofslosen fleck, wo man von muhenden kühen geweckt wird. entscheidet man sich dann ausnahmsweise dafür, eine strecke zu fuss zu bestreiten, merkt man spätestens auf den nicht sehr bescheiden befahrenen strassen, wie gesund das ganze in wirklichkeit ist. und wie das schoggigipfeli langsam aber sicher abgasähnliche geschmacksnoten annimmt.



aber während man den letzten bissen hinunterwürgt und in der ferne auf dem hügel schon das backsteinhaus sieht, in dem man aufgewachsen ist, nimmt man gerne noch einen zug voller imbissbude, fragwürdigem abfallsack und bmw.
und letztendlich sehe ich das hier auch lieber in einer vitrine irgendwo in einer altbausiedlung, als auf streetfashionblogs.


grossstadtleben: 8 punkte
andere damit neidisch machen: 10 punkte
ich und fotographie: zéro points

2009/02/09

HAPPY BOY

manchmal stalkere ich beim arbeiten die andere schönschreiberin und mir einen raschen eindruck von ihrem momentanen leben zu machen. sie füttert ihre facebookfreunde ständig mit informationen über ihr momentanes dasein und ich als begeistertete anhängerin von ihr und ihrem musikgeschmack stürze mich ausgehungert auf jede privatphäre-delikatesse. so habe ich heute gesehen, dass sie fan wurde von einem, rein objektiv betrachtet, ziemlichen leckerbissen. ich überlegte, ob ich rein aus optischen gründen mich der wachsenden zahl der fans von diesem jungen mann anschliessen soll, entschied aber, dass ich doch nicht so weit gesunken bin.wobei die tatsache, dass ich junge engländer als leckerbissen bezeichne, schon unter jeder sau ist. auf einem interviewlink sah ich die schlagzeile: yes, I`m gay und da merkte ich, dass wir zwei eine schwäche für frohnaturen haben.

schönschreiberin auf facebook stalken (unterhaltungswert): 10

endstation heimat


noch ganz zermattet vom wochenende holte mich meine vergangenheit ein. rücksichtslos, überraschend und für das, dass das meiste eigentlich vorbei sein sollte, ziemlich zukunftsorientiert. treffe kindergarten-gspändli an, sehe unbezahlte rechnungen und falle über das am boden zerstreute schulzeug. manchmal überlege ich mir was passieren würde, wenn ich nicht bei dieser haltestelle aussteigen würde. sondern weiterfahren bis in die stadt, in die ich mit einem mir fast unbekannten mädchen ziehen möchte. als würden wir eine wohung finden um dazu zu tanzen, als würden wir uns verstehen. aber die zukunft liegt vor mir und zum ersten mal in meinem überschaubaren leben habe ich keine ahung was ich in sechs monate tun werde. was sich anhört wie das bestmögliche der welt, fühlt sich in der nacht wenn die existensängste unter dem bett husten und sich danach erfolgreich in meine gedanken einnisten, wie der blanke horror an. natürlich nicht sehr abenteurlich mit dem bummelzug schwarz zu fahren um sich so auf andere gedanken zu bringen. denn momentan bin ich ja immer noch office girl und durchlebe den büroalltag eines praktikanten. doch um wieder bei bonde do role zu landen: die band ist toll, doch live der grösste witz. wer sich davon ein bild machen möchte, kann bonde do role und live googlen und sieht dann das äussert kameradschaftliche verhältnis der band. hören muss man sie glücklicherweise nicht. dass die aber den weg von brasilien wieder einmal in die schweiz finden werden ist vernichtend klein und deshalb sollte man sich das album anschaffen. unbedingt.

mein hang zur hysterie: 9 bonde do role auf cd: 7 bonde do role live: 2 ( ausser man steht auf play back und sexspielchen auf der bühne: 10) beim blog schreiben erwischt werden während der arbeit: 2

2009/02/08

der treibsand

ich kriege im schnitt etwa dreissig facebookbenachrichtigungen pro tag (ausser ich schreibe mit der anderen hälfte der schönschreiberin nachrichten, dann kann sich das ganze locker verdreifachen). das ist mal ein statement. natürlich würde ich weniger als die hälfte kriegen, würde ich mich nicht selber tatkräftig darum bemühen, antworten zu kriegen; was wiederum ein ziemlich klares und trauriges statement ist. heute habe ich auf einem facebookprofil von jemandem gelesen, der seine eigenen musiktipps auf dem, meines erachtens (noch?) völlig nutzlosen social network twitter nachliest, um zu sehen, was er für musik mag. auf einem sonntäglichen blatt habe ich dann vom sogenannten phänomen "cyberchondria" gelesen; immer öfters gibt es menschen, die sich ihre krankheiten, oder eher wehwehlis, aus faulheit oder manchmal aus angst, online diagnostizieren lassen. was in der schweiz immer noch verboten ist, darf man im land der unbegrenzten möglichkeiten schon lange, sodass simple kopfschmerzen teilweise als hirntumor missdeutet werden und nach einem klick auf dem knopf "diagnose" der vernichtende satz erscheint: "ihnen bleiben vermutlich nicht länger als anderthalb monate zu leben." ein drittel der leute, die sich im internet über ihr unwohlsein erkundigen, erkranken tatsächlich an der magnifizierten krankheit.
tücken, tücken und wieder tücken dieses treibsandes der faulheit genannt internet. und trotzdem würde ich nicht gerne darauf verzichten wollen, die bahnverbindungen innerhalb von drei klicks herauszufinden, songtexte online immer wieder abzurufen und weitere luxusanwendungen zu nutzen. was also wiederum eine tücke ist. und mittlerweile schaut nur noch knapp der kopf ein bisschen mulmig in die gegend...

luxusanwendungen und -ausstattungen: 10 punkte
die tatsache, dass man darauf angewiesen ist: 1 punkt

rettet eure seele







boy prophet macht unglaublich gute musik. natürlich nicht im vergleich zu grössen wie conor oberst, aber genug gut, dass sein myspace-profil klick-klick-klick ab und zu angeschaut und angehört wird. eine nette abwechslung zu allen indie-bands, die seine gleichaltrigen landsleute gründen und zu dem electro-nu-rave-wave-hype-welle, die meine mitmenschen erfasst hat und nicht mehr loslässt. sie jedes wochenende in einen anderen klub lockt und ihnen die nacht und das gute aussehen stehlen will. ebenso jegliches interesse an musik, die ohne synthesizer und remix auskommt. diese musik hier ist musik, die musik ist und bleibt. so sinnfrei dieser satz scheint, so wahr ist er. denn sobald die anderen musikalisch wieder ansprechbar sind, freuen sie sich wieder darüber. hoffentlich. und bis dahin: PARTY!

punktestand: 9

sweets!

die noah & the whale - b side collection beinhaltet neben einer weniger nach sommer-schreienden 5 years time-version noch ein smith-cover von "girlfriend in a coma". viel spass damit, freunde des winters und der leichteren unterhaltungsmusik!

noah & the whale - b side collection: 8

2009/02/07

blog wars

manchmal, wenn ich durch die 15 700-seelen-stadt wandle, denke ich, dass irgendein anderes mädchen die herrschaft über den blog an sich gerissen hat. eines, das jünger ist als ich und in einer grösseren stadt lebt. das sport macht und mag und kleine männer trifft. ich treffe gar nichts, weder entscheidungen noch männer. vielleicht genau deshalb versuchen wir den schein einer person aufrecht zu erhalten.


dafür, dass wir eine person sind: 10
für unsere beliebtheit: 1

2009/02/06

gebot oder angebot

Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest. Durch solche Kritik hast du nicht mehr zu verlieren als deine Irrtümer, von denen du dich besser heute als morgen verabschiedest. Habe Mitleid mit jenen Kritikunfähigen, die sich aus tiefer Angst heraus als "unfehlbar" und ihre Dogmen als "heilig" (unantastbar) darstellen müssen. Sie sollten in einer modernen Gesellschaft nicht mehr ernst genommen werden.

manifest des evolutionären humanismus - michael schmidt-salomon

dieses eine gebot: 8 punkte
der rest, dieses sektengerede, das uns im deutschunterricht vorgestellt wurde: 4 punkte
sechzig minuten sf-sternstunde philosophie über diesen humanistischen schnösel schauen müssen: 1 punkt

2009/02/05

such great heights.

schon in der ersten primarklasse wurde ich von meinen popelnden neocolormitbenutzerinnen immer ehrfürchtig von unten nach oben angeschaut. das hat sich im laufe der jahren kaum geändert. allerhöchstens der aspekt, dass ich jetzt popelnde periodensystemmitbenutzerinnen habe. die männliche fraktion ist teilweise wegen erheblichen parttime-schilddrüsendisfunktionen innerhalb von zweieinhalb stunden von körpergrösse dreikäsehoch zu nba-spieler mutiert, teilweise ist sie immer noch auf halbem weg dazu. "frau darf gross sein", ertönt es von allen seiten. was aber selten berücksichtigt wird, ist die enorme einschränkung, der eine grosse frau mit ungefährem verstand und geschmack bei der partnerwahl ausgesetzt ist. was will ein kleiner mann mit einer grossen frau? aber noch viel relevanter, was will bitteschön eine grosse frau mit einem kleinen mann? bestimmt keine high heels als geschenk. dann gibt es wiederum solch unerträgliche weiber wie mich, die schon ein gleich grosses männchen etwa so anziehend finden wie grossmutters geblümtes duschhäubchen und sich trotzdem mit so einem goldigen exemplar verabreden. und ich meine nicht mit dem duschhäubchen. diese grenzdebile geschöpfe überlegen sich natürlich erst im nachhinein, wie zum teufel so etwas funktionieren solle.

gedankenkette wie folgt: soll ich vielleicht beim gehen hinknien? scheisse. ich habe keine flachen schuhe. eventuell könnte ich ständig zwei meter hinter ihm laufen, damit ich aus paparazzosicht kleiner erscheine. hm - wie wärs mit flipflops?

grosse frauen: 5
kleine männer: 5
verabredungen mit kleinen männern: 2

ukulele uh uh uh





geht man davon aus, dass sich die meisten erst an ihr dasein ab dem fünften lebensjahr erinnern können und wirklich detaillert ein paar jahre später, spiele ich mein ganzes leben lang gitarre. schleppte mich jahrelang mindestens alle zwei wochen, meistens jedoch wöchentlich, manchmal auch mehr, in die gitarrenstunde um mir von irgendeinem weib die kunst der musik zu zeigen. während die erste lehrerin von meinen künsten noch halbwegs beigeistert war, war es die zweite nicht mehr so wahnsinnig und weil ich irgendwann beschloss, dass meine schulische laufbahn genug lang war, hörte ich auch mit dem musikunterricht auf. aus irgendeinem grösswahn kaufte ich mir eine e-gitarre. aber egal ob klassische und die andere, meine fähigkeiten lassen nach. und weil ich keine lust habe, mich abendlich zu demütigen, beschloss ich mir eine ukulele zu kaufen. momentan ist ja dies das trendinstrument und wahrscheinlich wirklich sehr einfach zu spielen. und weil ich gestern von noah and the whale sprach, habe ich hier ein video von einer band, die ähnlich klingt, aber doch nich ein bisschen mehr variationen hat sie: mexican kids at home. die wären im letzten sommer sich eine bereicherung für mein leben gewesen.

wie sinnvoll ist es...
musik, in jahreszeiten einzuteilen: 6
zu denken, dass man ein anderes instrument besser spielen kann, weils einfach er ist: 3
lange in den musikunterricht zu gehen um eine rockstar-karriere einzuschlagen: 2

2009/02/04

auf der überholspur oder bis(i) im wasser

dies vorausgeschickt: ein winzig kleiner teil von mir ist ein ganz schlimmer sportsuchthaufen. fast täglich braucht dieser teil körperliche anstrengung und diverse qualen. der andere teil ist der mühsame innere schweinehund, der heute zufälligerweise nicht zum vorschein kam. irgendein sportliches monster zwang mich heute nämlich, schwimmen zu gehen, und zwar ins hässlichste hallenbad der stadt. das ging so: nach über zwei monaten betrete ich wieder eine chlorverseuchte halle, gehe wieder das risiko der fiesen fusswarzen ein und überhaupt - trotz dem vielen wasser, gibt es wohl gesundere orte, als das "verpissteste bad der stadt" (danke, blickamabend). trotzdem denke ich bei der ersten länge: wieso warst du so lange nicht mehr hier? ist doch ganz nett. überhaupt nicht anstrengend. die anderen schwimmer scheinen dich gar nicht wahrzunehmen, das heisst, so schlecht wirst du wohl nicht sein. ich schwimme meine gemütlichen runden und bemühe mich ständig, mich nicht in die schreckenerregende "TEMPO!"-bahn zu bewegen. irgendwann aber merke ich, wie am ende der länge immer mehr superheldenschwimmer/innen mich entweder eines genervten, oder aber mitleidigen blick würdigen. was soll das? ich bin doch eine von ihnen, eine superheldenschwimmerin!, nur nicht ganz so schnell, und elegant in den bewegungen, vielleicht. trotz den inneren, fatalen zweifel an meinen bemerkenswerten künsten, überholt mich weder ein batman, noch eine catwoman. kein grund zur panik, also, wie andere helden vor jahren zu schreien pflegten - oder war das etwa anders? - und doch, spüre ich etwas schreckliches hinter meinem rücken. wie wenn man nachts alleine durch eine einsame strasse torkelt und auf einmal das gefühl hat, man werde verfolgt. meine paranoiden gedanken haben mich aber nicht getäuscht: ich drehe mich in einer pirouette, die synchronschwimmjurys völlig aus der bahn geworfen hätte, und sehe, wie catwoman nach einem verzweifelten seufzer in die "TEMPO!"-bahn wechselt.

achso. darum war ich also schon länger nicht mehr schwimmen.
zürcher feierabendschwimmer: drei punkte.

PAST PAST PAST

die arbeitstage ziehen sich hin, mühsam und unüberschaubar und während meine gedanken ständig um essen kreisen und wie es wohl sein wird, wenn sommer ist und mein lebensinhalt darin bestehen wird, möglichst lange nicht zu schlafen respektive keinen sonnenbrand zu kriegen, kommen einem die dümmsten ideen. meine revolution ist es, dass ich beginne ganze alben zu stehlen, an stelle der vielen, zahlreichen liedern, die auf meinem ipod durch die welt getragen werden und meinen laptop vermüllen. also räume ich mein virtuelles leben auf und werde mit meiner zwei jährigen vergangenheit konfrontiert. besonders nett der ordner mit "empfangene dateien". wirklich sehr interessant, was mir die leute geschickt haben. über videos bis hin zu ihren bewerbungen und gemalten portraits der angebeteten. natürlich verzichte ich jetzt darauf, das beste hier zu posten, jedoch habe ich es auch gelöscht. was ich aber leider nicht löschen kann, sind die damit verbundenen erinnerungen. und eigentlich waren diese zeilen nur eine nette einleitung, deren nettigkeit ich mich nicht mehr entwinden konnte und deshalb immer weiterschrieb. auf jeden fall hat mir vor langer zeit jemand dieses video geschickt und gesagt: ukulele und SUN SUN SUN. ich schaute es an und mochte es. nachdem sämtliche mitmenschen die band auch entdeckten, beschloss ich nichts zu tun. um auf die langweiligen stunden zurück zu kommen: noah and the whale verwenden dauernd die gleichen zeilen in verschiedenen liedern, welches ich nach einer nicht sehr ausführlichen google-recherche herausgefunden habe. ich schreibe nicht, wie die band ist. ich schreibe auch nicht, dass musikjournalismus vor die hunde geht, wenn dumme modejournalisten darüber schreiben und auf ihrer kulturseite irgendwelche vergleiche darstellen. mit modejournalisten meine ich nicht die, die in der ersten reihe sitzen bei irgendwelchen fashion shows, sondern die, die das glamour verfassen. und weil alle anderen ihr geld mit musikexpress und anderen zeitschriften verschwenden, schreibe ich auch nicht hin, wie ich die band finde. interessiert ja eigentlich sowieso niemanden.


http://www.youtube.com/watch?v=12PQYX1r7Bc




meine fähigkeit, eine einleitung zu schreiben: 2

noah and the whales fähigkeit, lieder ohne wiederholungen zu schrieben: 5

sinnlosigkeit dieses beitrages: 10

2009/02/03

walzer für niemand. oder wenn, dann nur für mich.

ich stellte mich in die reihe. eine riesenreihe, für konzerte, an die ich gewohnt bin. na toll. ich wartete und wartete, bis irgendwann eine dieser unbedeutenden kurzmitteilungen kam. die sollte man eigentlich verbieten. nichts handfestes, nichts sicheres, nichtssagend. ich wurde versetzt. der saal war voll, voll mit menschen, die zum teil bestimmt seit mehreren jahren keine livemusik gehört hatten. und wenn, dann an grossonkel ruedis neunzigstem geburtstag, als das dorforchester fanfaren zum besten gab. ich nippte an einem widerlichen bier, das nach flüssigem nichts schmeckte und hoffte, die bühne würde bald mit musik belebt werden, in die ich mich verlieren könnte. wie wenn man sich der nassen, kalten, matschigen kleider entledigt, nach einer dieser absolut unnötigen wanderungen anfangs märz mit zielort hinterkackingen. glücklicherweise pünktlich kam emilie w. auf die bühne. ich konnte sie von meinem standort aus anfangs nicht sehen. was mich aber nicht davon abhielt, während dem ganzen ersten klavierstück hühnerhäutige arme zu haben. klar, ich freute mich seit dem kalten, dunklen morgen insgeheim auf das konzert, aber so? was machte denn diese frau genau anders, als die tausend anderen singer-songwriterinnen der bühnen dieser welt? zwischen den ersten paar songs sprach die junge frau kein einziges wort mit dem publikum. ich nahm meine hunderten von mitmenschen eine zeit lang also nicht mehr wahr. die mittvierzigjährigen frauen mit den hippiefetzen und den fast schon architektonischen chignons, die mittdreissigjährigen herren mit echter (heutzutage muss man das präzisieren) hornbrille und freitagtasche spielten also kurzzeitig stumme statisten in meinem abendprogramm (obwohl die umherwippende dame hinter mir des öfteren ihre tasche an mein hinterteil presste. aber - details). bis, oh schreck, die erstaunlich gut gelaunte dame mit dem publikum zu interagieren begann. eine corinne mauch allusion hier, eine anspielung auf roger federer dort - und zufrieden war das kokettierende, elitepublikum. es schaffte sogar, mir eines meiner lieblingslieder komplett zu zerfetzen, wegen den angeblich "bizarren" lyrics. vier zugaben spielte hunger für ihre heimatstadt. und beim hinauslaufen hatte ich das träge gefühl, ich sei eine der wenigsten gewesen, die deren kostbarkeit auch nur im geringsten hätten schätzen und aufnehmen können. schade.

sophie hunger: 10 punkte

sophie hungers publikum: 2 punkte

my tourist is back


so viele dinge gibt auf dieser welt, welche ich bewerten könnte. die förmlich darum betteln, von mir zerissen und mit worten vernichtet zu werden. trotzdem musste ich mich entscheiden und während mein hirn beinahe an reizüberflutung starb, entschied ich mich für folgendes bild. natürlich denkt ihr jetzt: ein zürcher in sibirien. und ich schreibe: ja! aber sagt uns dieses bild nicht viel mehr aus? wie verhält sich ein verlaufenerer schweizer, der seine wochenende im abart verbringt, in der einöde? und man sieht:


er kauft sich einen flauschigen, roten schal. dafür kriegt er einen punkt. für die ebenfalls sehr weiche mütze auf seinem kopf kriegt er zwei zusatzpunkte, die er sich aber mehr durch seinen mut verdient und aus dankbarkeit, dass wir seinen haarwuchs nicht mehr betrachten müssen. die jacke und hosen bleiben unkommentiert, führen aber zu keinen negativpunkten. dafür wissen wir, dass er lange unterhosen trägt, was an sexigkeit kaum zu überbieten ist. der herr tourist übersteht das ganze also unbeschadet.
natürlich lässt sich das ganze nicht nur aufs äusser beschränken. bei eingehender betrachtugn merkt man, dass keine schwärmenden mädchen um herr l. herum tanzen und trotzdem steht er mit vor stolz geschwellter brust da. das lässt also darauf schliessen, dass er manches (amouröses ?) abenteuer erlebt hat. sind wir doch aber glücklich und, dass der herr wieder in der schweiz ist und hoffe ihn bald mit dem gewohnten violett-farbenen shirt zu sehen.

livios sibirienfotos: 4 sympathiepunkte, 1 stilpunkt.

2009/02/02

kritik der reinen vernunft

Kritik (französisch: critique; ursprünglich griechisch: κριτική [τέχνη], kritiké [téchne], abgeleitet von κρινειν krinein, „[unter-]scheiden, trennen“) bezeichnet „die Kunst der Beurteilung, des Auseinanderhaltens von Fakten, der Infragestellung“ in Bezug auf eine Person oder einen Sachverhalt.