2009/02/10

mach die augen auf, mach die augen auf.

ein durchschnittsmensch ist ganz oberflächlich betrachtet wohl ein individuum, das neben seinen pflichten, dies seien meist arbeit, schule oder arbeitssuche auch zweien bis dreien freizeitbeschäftigungen nachgeht. dieser durchschnittsmensch besitzt eine handvoll freunde (mehrere studien besagen, ein menschliches lebewesen könne gar nicht mehr wie zehn bis fünfzehn wahre freunde haben und erst recht nicht diese anzahl sprengen bei den menschen, mit denen er sich umgibt) mit denen er sich - je nach lebensstil - einige nächte um die ohren schlägt.
nun, dieser mensch - und achtung, jetzt kommt das erschreckende, brutale und gewaltvolle - verpennt ein drittel seines lebens. als mir vorhin fast die augen zufielen, riss ich sie paralisiert wieder auf, beim gedanken, dass ich als sechzigjährige frau bereits zwanzig jahre davon geschlummert haben werde. versteht mich nicht falsch, ich geniesse acht stunden tiefen schlaf meistens mehr, als eine gute mahlzeit oder einen guten film. ich wäre unglaublich gerne eine dieser langschläfer, die nach einer durchzechten samstagnacht direkt in den montag hineinschlafen können. unglaublich gerne würde ich aber auch an diese appellieren: fühlt ihr euch nicht ein bisschen hintergangen von eurer lieblingstätigkeit? mit sechzig werdet ihr nur zwei drittel eures lebens richtig gelebt haben - ausser ihr zählt fieberträume, etwa ein bis zwei jahre lang ins bett machen und - je nach glück - mehr oder weniger jahre des wichtige termine verschlafens zu euren besten momenten dazu.
weniger oberflächlich betrachtet ist also ein durchschnittsmensch ein wissendes, aber vergessendes und ignorierendes lebewesen. und zu einem drittel: ein pennendes.

schlafen: 8 punkte
statistiken wahrnehmen: 2 punkte

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