2009/02/04

auf der überholspur oder bis(i) im wasser

dies vorausgeschickt: ein winzig kleiner teil von mir ist ein ganz schlimmer sportsuchthaufen. fast täglich braucht dieser teil körperliche anstrengung und diverse qualen. der andere teil ist der mühsame innere schweinehund, der heute zufälligerweise nicht zum vorschein kam. irgendein sportliches monster zwang mich heute nämlich, schwimmen zu gehen, und zwar ins hässlichste hallenbad der stadt. das ging so: nach über zwei monaten betrete ich wieder eine chlorverseuchte halle, gehe wieder das risiko der fiesen fusswarzen ein und überhaupt - trotz dem vielen wasser, gibt es wohl gesundere orte, als das "verpissteste bad der stadt" (danke, blickamabend). trotzdem denke ich bei der ersten länge: wieso warst du so lange nicht mehr hier? ist doch ganz nett. überhaupt nicht anstrengend. die anderen schwimmer scheinen dich gar nicht wahrzunehmen, das heisst, so schlecht wirst du wohl nicht sein. ich schwimme meine gemütlichen runden und bemühe mich ständig, mich nicht in die schreckenerregende "TEMPO!"-bahn zu bewegen. irgendwann aber merke ich, wie am ende der länge immer mehr superheldenschwimmer/innen mich entweder eines genervten, oder aber mitleidigen blick würdigen. was soll das? ich bin doch eine von ihnen, eine superheldenschwimmerin!, nur nicht ganz so schnell, und elegant in den bewegungen, vielleicht. trotz den inneren, fatalen zweifel an meinen bemerkenswerten künsten, überholt mich weder ein batman, noch eine catwoman. kein grund zur panik, also, wie andere helden vor jahren zu schreien pflegten - oder war das etwa anders? - und doch, spüre ich etwas schreckliches hinter meinem rücken. wie wenn man nachts alleine durch eine einsame strasse torkelt und auf einmal das gefühl hat, man werde verfolgt. meine paranoiden gedanken haben mich aber nicht getäuscht: ich drehe mich in einer pirouette, die synchronschwimmjurys völlig aus der bahn geworfen hätte, und sehe, wie catwoman nach einem verzweifelten seufzer in die "TEMPO!"-bahn wechselt.

achso. darum war ich also schon länger nicht mehr schwimmen.
zürcher feierabendschwimmer: drei punkte.

3 Kommentare:

  1. in zukunft schreiben wir nach "trotz" wieder schön brav den genitiv, frau sylvester, ok? übrigens gefällt mir dieser blog. wirklich. ihr belasst es nicht einfach bei libertines- und einhörnchenfetischismus, sondern bewertet knallhart erscheinungen und kuriositäten aus dem richtig harten alltag von coolen jungen frauen. die haarbürste würde mir aber in pink schon besser gefallen, eva.

    AntwortenLöschen
  2. sorry, livio, ich bin jugo.
    hörnli find ich aber lecker.

    AntwortenLöschen
  3. ich wusste ja, dass ich leicht zu durchschauen bin. aber SO leicht? scheisse.

    AntwortenLöschen