2009/09/18

rec. and play

"substanz. das nennst du also substanz." durch einen filmreifen handschlag landeten meine chlorgebleichten a4-blätter, noch warm vom drucker, auf den fettigen tisch der kantine. ich schielte trotz unbeirrtem, ernsthaftem und ach-so-professionellem blick auf die schwarzen buchstaben, die mittlerweile von bleiernen ornamenten umrankt waren. ich wartete nicht lange, bejahte. er lehnte sich zurück, verschränkte die arme hinter dem kopf und lächelte wie der löwe, der die fleischfetzen der gazelle unten am fluss schon förmlich zwischen den zähnen schmeckte. dieses antlitz würde für mich in den nächsten wochen bedeuten, irgendetwas falsch gemacht zu haben. zu viel substanz rumgeknetet zu haben, zu blumig gewesen zu sein, zu wenig den konsumenten an der hand durch meine paar zeilen geführt zu haben. "prosa gibt es hier nirgends", hiess es, kurz bevor ich das riesige sterile gebäude verliess. irgendwie bedeutete diese baute für mich, ein paar hiebe direkt in die fresse zu bekommen. linke faust, rechte faust, fingerknöchel unter die wangenknochen, los! würde diese tatsache meine motivation nicht gravierend vermindern und massiv mein ego zum bröckeln bringen, würd' ich sogar meinen, der kleine mann mit dem unordentlichen büro behielte mich auf dem boden. (sollte mehr von solchen miniaturrealisten geben.)


der kleine mann: 3 punkte
die kantine: 7 punkte
trotz deutlichem druck lieber bloggen, als bestimmte andere worte aneinanderreihen: 3 punkte

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